Longierkurs am 16.06.2013

Longieren kennt jeder Reiter und fast jeder hat es schon einmal gemacht.
Irgendwie scheint es selbstverständlich und sieht oft auch noch einfach  aus.
Das Pferd läuft im Kreis an der Longe um seinen leider häufig unaufmerksamen Reiter herum, geht am Halfter in Außenstellung und langweilt sich sichtlich.

Eine andere, weit verbreitete Art des Longierens ist das meistens unsachgemäß durchgeführte Ablongieren vor dem Reiten, – das Pferd soll müde gemacht werden und prescht in wildem Galopp um den Longenführer herum.

Dies sind schlechte, aber allzu häufig vorkommende Beispiele des Longierens.

Man muss es lernen, so wie man auch alles andere im Umgang mit dem Pferd in Theorie und Praxis erlernen muss, um sachgerecht und überlegt zu handeln.

Dazu trafen wir uns am Sonntag, den 16. Juni 2013, mit unserer Reitlehrerin Katrin Ernstmann zu einem Grundkurs Longieren nach der klassischen Reit- und Fahrlehre.

Die Gruppe war in Alter und Kenntnisstand gemischt. Vom relativen Anfänger über langjährige Reiter, Senioren und Wiedereinsteiger waren alle vertreten.

Zuerst beschäftigten wir uns mit der erstaunlich umfangreichen Theorie.

Dabei wurde besprochen, wann gutes Longieren hilfreich ist, zum Beispiel für den Aufbau junger Pferde, als Trainingsmöglichkeit und Unterstützung bei Rückenproblemen oder einfach als Abwechslung in der täglichen Arbeit. Weiterhin klärten wir, welche Ausrüstung Reiter und Pferd für fachgerechtes Longieren benötigen, wie eine Longeneinheit aufgebaut ist, und welche Regeln und Techniken es gibt.

Nach der Mittagspause galt es, das Erlernte im Praxisteil des Kurses in die Tat umzusetzen.

Wir lernten, die Hilfszügel richtig zu verschnallen und übten in kleinen Gruppen mit unseren Lehrpferden. Es gab viele „Aha-Momente“ und Überraschendes. So merkte der ein oder andere, dass der „heiße Draht zum Pferd“ ein ganz anderer ist, wenn man nicht auf dessen Rücken sitzt, sondern es aus der Mitte eines Zirkels heraus mit Longe, Peitsche und Stimme anleiten soll. Jedes Pferd verhält sich außerdem an der Longe ebenso individuell, wie unter dem Sattel. Manche reagieren bereits auf sanfte Stimm- und Peitschenkommandos, andere brauchen eher eine energische Aufforderung, damit sie ihre Aufmerksamkeit dem Longenführer zuwenden.

Alle Teilnehmer konnten aktiv lernen, die Techniken anzuwenden, eigene Stärken und Schwächen zu ermitteln und daraus ein individuelles Fazit zu ziehen. Sei es, dass Longieren die volle Aufmerksamkeit erfordert, Stimme und Körpersprache unverzichtbar für die Hilfengebung sind, energische Kommandos nicht bei jedem Pferd zum gewünschten Ergebnis führen oder dass Hilfszügel oft mehrfach korrigiert werden müssen, bis sie optimal unterstützen.

Uns allen hat der Kurs, den wir mit einem gemütlichen Grillfest bei traumhaftem Wetter ausklingen ließen, viel Spaß gemacht. Ein herzliches Dankeschön an Katrin Ernstmann, sowie an alle, die für die leckere Verpflegung beim gemeinsamen Grillen sorgten.

(Laura Held, Pressewartin)